Über den Ausbau der Königsbrücker Straße wird schon seit über zwei Jahrzehnten heftig gestritten. Dabei haben sich bis jetzt die Pläne im Wesentlichen eigentlich nie geändert. Die heute ca. 10 Meter breite Königsbrücker sollte in allen bisherigen Varianten immer (mindestens) vierspurig und immer fast doppelt so breit werden. Insbesondere in der "Kernzone" (Louisenstraße bis Schauburg) waren alle Planungen seit 2000 so gut wie identisch.
Nicht beachtet wurde in all den Jahren, dass sich zwei Dinge seit der Jahrtausendwende wesentlich geändert haben:Wegen dieser starken Änderung der Nutzung hat die Bürgerinitiative seit 2011 gefordert, dass auch schmalere Varianten geprüft und die Ergebnisse mit denen eines vierspurigen Ausbaus verglichen werden müssen. Wer unbedingt vier Spuren will, der soll beweisen, dass ein vierspuriger Ausbau notwendig ist. Den gleichen Anspruch hatten wir auch immer an uns selbst: Wir möchten beweisen, dass eine schlanke Sanierung nicht nur möglich ist, sondern auch weit mehr Vorteile als Nachteile bringt.
Des Weiteren haben wir immer schon gefordert, dass nicht allein rein verkehrliche Aspekte von Auto und Bahn, sondern auch städtebauliche Kriterien (passt sich der Straßenzug in die historische Umgebung ein; funktioniert die Straße auch als Ortsteilzentrum für Radfahrer und Fußgänger) bewertet werden müssen.
Und schließlich haben wir immer schon die in Dresden traditionell viel zu hohen Verkehrsprognosewerte, welche die Grundlage für eine ganze Reihe von überdimensionierten Verkehrsprojekten waren, kritisiert. Unser Forderung war daher, dass für die Königsbrücker individuelle und aktuelle Prognosen zu erstellen sind - und dass die Ergebnisse (Belegungszahlen, Fahrgeschwindigkeiten) mit dem tatsächlichen Status quo verglichen werden.
Diese Ziele haben wir jetzt im Wesentlichen erreicht:
Dass es richtig war, auch schmalere Varianten zu untersuchen, zeigt sich direkt in den Ergebnissen des Variantenvergleichs. Die schlanke und zweispurige Sanierungsvariante v8.4 gewinnt drei der sechs offiziell untersuchten Abwägungskriterien: Städtebau, Denkmalschutz und Baukosten. Diese Variante ist also offiziell von der Stadt als die stadtteilverträglichste und gleichzeitig kostengünstigste Variante eingestuft.
Der vierspurige Ausbau (v7) verliert gleich in drei Kategorien - und dort wo der Ausbau am besten ist, ist allerdings auch die zweite (nicht ganz so) schmale Variante oben auf.
Jetzt, wo (fast) alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann man die einzelnen Varianten abwägen und eine Entscheidung treffen. Die vierspurige Variante7 ist dabei eigentlich schon raus - gewinnt sie doch nirgens gegen die Mischvariante v8.7 und verliert gleich in drei der sechs Kategorien. Interessanter wird da schon die Abwägung zwischen v8.7 und der durchgehend zweispurigen Variante 8.4 - überwiegen die Vorteile in den Punkten Städtebau, Denkmalschutz und Kosten - oder wiegen die verkehrlichen Aspekte der v8.7 dies auf?
Diese Entscheidung muss zunächst jeder für sich treffen. Als Argumentationshilfe haben wir Informationen zur Variantenabwägung (1.7M) zusammengestellt. Weitere Informationen und Quellen findet man unter dem Reiter "Infos".
Das Ergebnis unserer Abwägung ist klar: Variante 8.4 - die wollen wir!
Vorraussichtlich am 19. Mai 2016 wird eine offizielle Einwohnerversammlung der Stadt stattfinden. Hier wird es ganz wichtig sein, dass viele Menschen vorbei kommen und ihre Fragen stellen sowie ihre Wünsche äußern. Wenn hier ein Momentum für eine der Varianten entsteht, dann kann sich die Politik dem sicherlich nicht ganz entziehen.
Im Sommer wird dann im Stadtrat eine der drei Varianten ausgewählt. Wir werden uns bis dahin weiterhin vehement dafür einsetzen, dass es nicht die vierspurige Ausbauvariante wird. Wir hoffen natürlich, dass dann der Stadtrat die durchgehend zweispurige Variante 8.4 wählen wird.
Wenn sich jetzt viele Menschen für diese stadtteilverträglichste Sanierung entscheiden, dies bei der Einwohnerversammlung kundtun - dann haben wir auch eine realistische Chance, unsere Ziele für die Königsbrücker vollständig zu erreichen!
Willst du mitmachen und helfen? Schreib uns einfach eine E-Mail - jede Hilfe hilft!
Kontakt: info@koenigsbruecker-muss-leben.de