Zwei wesentliche Erfolge der Bürgerinitiative sind, dass nun zum ersten Mal in der Geschichte der Königsbrücker Straße neben eines durchgehend vierspurigen Ausbaus auch zwei schmalere Sanierungsvarianten geplant - und dass alle diese drei Varianten im Detail untersucht worden sind.
Die Ergebnisse der Variantenuntersuchung liegen nun fast alle vor (es fehlen noch die 'bildlichen Darstellungen' sowie eine quantitative Kostenanalyse).
Nun muss ein (öffentlicher) Abwägungsprozess durchgeführt werden. Eine Einwohnerversammlung wird sehr wahrscheinlich am 19. Mai 2016 durchgeführt. Hier wird es sehr wichtig sein, dass viele Menschen mit guten Argumenten für eine schmale und schlanke Sanierung sich aussprechen.
Damit sich jeder auf diese Diskussion gut vorbereiten kann, haben wir auf dieser Seite die wichtigsten Daten der Variantenuntersuchung zusammengetragen.
Der Stadtrat will noch im Sommer 2016 eine endgültige Entscheidung treffen. Bringt euch ein!
Es wurden drei Varianten untersucht: eine schlanke und durchgängig zweispurige Variante (genannt: v8.4), eine breite durchgehend vierspurige Variante (v7) sowie eine Mischvariante (zweispurig von der Post bis Bischofsweg, vierspurig auf der restlichen Strecke (eigenes Gleisbett), v8.7).
Achtung: um etwas in den Plänen zu erkennen, muss man stark zoomen. Gelbe Markierungen symbolisieren einen zu fällenden Baum. Wenn man sehr stark zoomt und ganz genau hinguckt, erkennt man den heutigen Verlauf des Straßenbords und der Vorgärten an den schwach-grau unterlegten Linien. Hier die Pläne:
Die Ergebnisse der Variantenuntersuchung haben wir in einer Zusammenfassung detailiert zusammengefasst.
Im Schnelldurchgang kann man die wesentlichen Aspekte zusammenfassen:
Der Kfz-Verkehr auf der Königsbrücker Straße ist in den letzten 20 Jahren schon dramatisch zurückgegangen (um 30%-50%). Heute fahren nur noch wenige Autos - und es werden in Zukunft auch nicht wieder mehr. Die Werte auf der rechten Seite der Grafik sind die Prognosen für 2025/2030. Wir werden also auch 2030 wenige Autos auf der Königsbrücker haben.
Wir zählen seit Jahren die Verkehrsstärke an der Schauburg. Nach Öffnung der Waldschlößchenbrücke ist der Verkehr nochmal gesunken und pendelt zwischen 12.000 und 15.000 Autos am Tag. Für diesen Verkehr sieht die Baurichtlinie eindeutig eine zweispurige Sanierung an der Schauburg vor! Da aber auch auf allen anderen Abschnitten der Verkehr laut Prognose unter 22.000 Kfz/Tag ist, sollte auch der ganze Abschnitt von Albertplatz bis Stauffenbergallee zweispurig sein. Diese Forderung der Baurichtlinie erfüllt einzig die v8.4.
Die schlanke und zweispurige Sanierungsvariante v8.4 gewinnt drei der sechs offiziell untersuchten Abwägungskriterien: Städtebau, Denkmalschutz und Baukosten. Diese Variante ist also offiziell von der Stadt als die stadtteilverträglichste und gleichzeitig kostengünstigste Variante eingestuft. Allerdings verliert sie in den Kategorien ``Fahrgeschwindigkeit'' und Förderfähigkeit. Dazu gleich mehr ...
Die schlanke und zweispurige Sanierungsvariante v8.4 ist stadteinwärts zur Stoßzeit (RushHour) 40s schneller als heute für Bahn und Auto. Sie wäre also deutlich besser als der jetzige Status quo. Die beiden anderen Varianten wären jedoch 90s schneller. Ausserhalb der Stoßzeiten sind die Durchfahrtszeiten wahrscheinlich ähnlich. In Richtung Stauffenbergallee gibt es so gut wie keine Unterschiede bei allen Varianten. Sind uns die paar Sekunden zur Stoßzeit (und nur in einer Richtung) das Geld und die Nachteile eines breiten Ausbaus wert?
Bei diesem Thema redet jeder wie er will. Und es wird auch oft schlicht die Unwahrheit gesagt. Hier die Basic Facts zum Thema Förderfähigkeit von Straßenbaumaßnahmen.
Es stimmt: die Untersuchung der Varianten hat ergeben, dass ein breiter Ausbau in einer Fahrtrichtung etwas besser bei der Geschwindigkeit von Bahn und Autos wäre als eine schlanke Sanierung. Allerdings wäre die schlanke Sanierung deutlich besser als der heutige Zustand. Es würde sogar für alle Verkehrsteilnehmer (Bahn, Auto, Rad, Fuß) besser, ... ergo muss auch die schmale v8.4 förderfähig sein.
Andererseits hat die Untersuchung auch herausgestellt, dass die schmale v8.4 die städtebaulich beste Variante ist und dazu auch noch am wenigsten kostet. Da ein wichtiges Kriterium der Förderfähigkeit auch ``der Grundsatz das Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit'' ist, man könnte daher auch mit allem Recht argumentieren, dass die breiteren Varianten nicht förderfähig sind.
Was jetzt noch zu einer vollständigen Abwägung fehlt sind die ``fotorealistischen Darstellungen'' (Bilder, Perspektiven) sowie eine quantitative Kostenevaluation - diese fordern wir dringend bis zur Einwohnerversammlung am 19. Mai ein!